Moderner Fünfkampf
Liebe Leser,
hier mal wieder das Neuste aus Centro America, diesmal live aus Renternhausen in Costa Rica. Monteverde, eine ehemalige Quäker Stadt im Hochland in Costa Rica, kann man wohl mit Fug und Recht als das Bad Neuenahr von Costa Rica bezeichnen. Amerikanische Touristen im Rentenalter soweit das Auge reicht und mittendrin wir, um mit in den modernen Fünfkampf in CR einzusteigen.
Aber vor dem Tourileben steht wie immer die Anreise und die war diesmal erwähnenswert. Von der beschaulichen kleinen Insel mit 2 Bergen führte uns noch ein kleiner Abstecher an den Pazifik in Nicaragua. Das war schön! Hohe Wellen, schöner Strand, hübsche Surfer!
Am nächsten Tag stand dann Grenzüberquerung an, auch hier die eher bequeme Variante des Ticabus, wo man bei der Aus – und Einreise nicht viel machen muss. Aber dann, hatte ich mir doch noch vorgenommen, meine Familie in das Backpackerleben einzuführen. Die nette Dame, die mir das Busticket verkauft hat, meinte: „Ah, kein Problem, es gibt keinen direkten Bus nach Monteverde aber Ihr steigt einfach in La Irma aus und dann in den lokalen Bus nach Monteverde“. Claro que si, klingt easy. Machen wir dann also so. Ich hab mich kurz gewundert, warum ich das noch nie irgendwo gelesen hatte und warum Google Maps La Irma nicht findet aber egal.
La Irma besteht aus einer Kreuzung, einer Tankstelle und einem Cafe – super Ort! Sehr beschaulich und alle Einwohner sehr informativ. Laut Experteninfo sollte der nächste Bus nach Monteverde um 2 oder um 3 oder um viertel nach drei oder um halb 5 fahren. Wir hatten 13 Uhr:-)
Also was tun? Richtig, warten! Und den Taxifahrern trotzen die einen für 10 Dollar p.P. fahren wollen. Warten gehört ja zu den Hobbys eines Langzeitreisenden. Auch Mama und Janna hatten sichtlich Spaß.
Der Bus kam dann um halb vier und hat uns mit der staubigsten Busfahrt aller Zeiten überrascht, keine 2 Stunden später und wir waren in Bad Neuenahr, äh, Monteverde.
Diese Anreise ist nätürlich kein Teil des modernen Fünfkampf, die Rentner kommen alle in 4WheelDrives hier an, die sie nicht bedienen können und mit denen sie gerne auch mal im Blumenbeet des Hotels landen.
Für den unwahrscheinlichen Fall, dass Ihr nicht wisst, aus welchen Disziplinen der Wettbewerb besteht, hier die Anwort:
1) Kolibris & Schmetterlinge gucken
2) Wandern
3) Reiten
4) Zip -lining
5) Souvenirs kaufen
Wir haben uns brav allen Disziplinen gestellt aber in einigen waren uns die Rentner haushoch überlegen, vor allem das Souvenir kaufen haben wir nicht geschafft. Costa Rica ist echt ganz schön teuer, vor allem, wenn man gerade aus dem Armbändchenparadies Guatemala kommt.
Alles andere haben wir aber bravourös gemeistert, kein Wunder, ist doch alles durchorganisiert hier. Wenn man möchte, kann man sich sogar den Hamburger in die Pension liefern lassen (gestern gemacht, wegen schlecht Wetter und Oskarverleihung im Fernsehen). Alle Aktivitäten gehen nur mit Tour, sogar Wandern ohne Eintritt zahlen ist nicht machbar, denn es gibt keine Wanderkarten;-) Das Rundumsorglospaket also! Echt krass, wie groß der Unterschied zum Nachbarland Nicaragua ist. Wir hatten natürlich trotzdem oder gerade deshalb jede Menge Spaß und die Landschaft hier ist wirklich atemberaubend schön. Mama hat ihre Leidenschaft für Reiten entdeckt und ich hab all meinen Mut zusammengenommen, um mit den beiden Zip-lining zu machen. Ich kann leider kein deutsches Wort dafür finden aber im Prinzip sind das zwischen Bäume gespannte Seile und man rast (!) von einer Plattform zur anderen über den Regenwald. Und das in einer schwindelerregenden Höhe. Aaaaaaah – Angst! Das längste Seil war 1km lang und in der Mitte dachte ich, das wars! Da hatten etliche Rentner mehr Mut als ich! Leider gibt es von dieser Disziplin keine Beweisfotos, da ich mit dem Wegatmen der Übelkeit beschäfigt war……alles andere habe ich natürlich festgehalten.
Sogar die Pferdchen waren übrigens Rentnertauglich und sind einfach brav immer ihrem Vordermann bzw Vorderpferd hinterhergetrottet.
Mit Abstand am besten gefallen hat mir die Erkenntniss, das es Bananen für Mädchen gibt. Wie geil ist das denn!
Morgen gehts dann weiter nach LaFortuna, wo wir uns in einem SPA von den Strapazen des Renterfünfkampfs erholen werden. In 4 Tagen heisst es dann mal wieder „Adios Amigas“ und Mama und Janna steigen in den Flieger. Time flies when you are having fun!