travel bug

Aus dem anstrengenden Leben einer Reisenden:

Tulum ist wirklich ein reizendes Fleckchen Erde aber hat leider ein kleines Manko. Man kann sich entscheiden zwischen Unterkünften am Strand oder in der Stadt, beides etwa 15 min mit dem Taxi. Klar, dass ich Strand wollte. Soweit so gut. Der Supermercado allerdings ist zu Fuß nicht zu erreichen, weil in der Stadt, aber da hat der clevere Mexikaner Abhilfe geschaffen- man kann FAhrräder mieten. Also, theoretisch jedenfalls.

Allerdings muss man diese wohl am besten in guter deutscher Manie am Tag vorher reservieren oder ein Handtuch drauflegen? Sonst geht man nämlich zu Fuß. So wie ich! Die Fahrräder in meinem Hostel waren heute morgen alle weg aber meine freundliche Vermieterin schickte mich in ein anderes Hotel. Hier – „oh, sorry Räder leider nur für Gäste…. Aber eins weiter, die vermieten welche.“ Dort „Räder ja klar aber ich hab keine Schlösser mehr. Aber eins weiter, die vermieten welche.“ Also eins weiter und siehe da „Räder ja klar aber jetzt gerade sind alle vermietet. Aber in einer Stunde haben wir wieder eins“ Aaaaaaaaaah 🙂 Für den gut organisierten Mitteleuropäer (in dem Fall ich) schwer zu ertragen aber was soll man machen, ich hab ja Zeit. Also eine Stunde ab an den Strand und chillen bzw in Ermangelung eines Buches (ich wollte ja Fahrrad fahren) Löcher in die Luft starren……. auch gut.

Und dann kam ich noch doch zu meinem Fahrrad, so ziemlich der geilste Hobel den Mexiko je gesehen hat -ORANGE und klapprig. Aber für meine Zwecke völlig ausreichend. Da ich nun stolze Radfahrerin war, entschied ich mich spontan zu einem kulturellen Ausflug. Die Ruinas von Tulum sollten es sein, Maya Tempel direkt am Strand, warum nicht, irgendwann muss man ja mal anfangen mit den Besichtigungen. Also schön in die Pedalen getreten und los. Auf dem Weg dahin wurde ich trotz Tour de France Geschwindigkeit desöfteren von Reisebussen überholt (Quecke und so), hätte mir ja denken können, dass die alle dahin wollten. Endlich angekommen, eine Schlange wie zu besten Zeiten vorm Eifelturm (nicht, dass der Lonely Planet nicht davor gewarnt hätte, mittags dahin zu fahren aber wenns doch keine Fahrräder gibt). Ich denk mir so – ätsch bätsch, fahrt ihr mal schön in euren klimatisierten Bussen, ich hab ja Zeit und komm einfach morgen wieder, hihi! So zumindest der Plan, mal schauen, was morgen so mit mir und meinem organgenen Radl passiert.

Wie dem auch sei, ich wollte ja zum Supermarkt, gesagt, getan. Dort hab ich dann einen super Einkauf gemacht – Nachos zum Frühstück sollen ja lecker sein. Dann noch schnell Mittag Essen und zurück zum Hostel. Ganz schön anstrengend:-) Also hab ich mir das Yoga gespart und bin lieber an den Strand und das erste Mal ins die tosenden Fluten, was natürlich mit einem Sundowner belohnt werden musste.

Am Strand hier passieren viele lustige Dinge, neben dem was man so an einem Strand erwartet, heiraten z.B. die Russen neuerdings in Mexiko. Die Trauzeugen trugen türkise Sombreros und die Braut, natürlich in einem Traum in weißer Spitze, kam zu Amazing Grace eingelaufen. Ehrlich wahr! Gehts noch kitschiger?

So, ein ereignisreicher Tag neigt sich dem Ende zu, morgen muss ich früh raus und mit meinem Fahrrad die Touribusse besiegen. Hasta Luego!