Fuiste tu
So liebe Leser, hier ein lange überfälliger Blogeintrag live aus dem Bus von San Salvador nach Managua, wo ich morgen endlich Mama und Janna willkommen heissen kann.
Ja, ich bin also wirklich aus Guatemala raus. Schade aber auch schön, weiterzuziehen. Guatemala war als Land zum ankommen, anfangen und eintauchen in das Reiseleben, kein schlechter Start. Ich habe gelernt, dass es zwar gut und schön ist, einen groben Plan zu haben aber eigentlich auch unerheblich, da man diesen eh wieder umschmeisst, weil man nette Leute, tolle Orte oder doofe Sachen gefunden hat. Also versuche ich gerade ohne Plan zu leben, ja kaum zu glauben, da ich ja eigentlich immer einen Plan habe. Das in den Tag hineinleben hat aber durchaus seine Vorzüge, die ich gerade so langsam aber sicher anfange zu genießen. WEr hätte das gedacht?
Aber der Reihe nach. Nach Flores und Tikal, sowie dem Sprachkurs in Antigua bin ich dann an den Vulkansee Lago de Atilan. Was ein herrliches Fleckchen Erde, dass haben sich auch etliche Amis gedacht und sich dort als Rentner niedergelassen. Also Amis wegdenken und geniessen. Der See ist eigentlich ein riesieger Vulkankrater, der nach der Eiszeit mit Regen vollgelaufen ist, daher ist er auch an der tiefsten Stelle 420 meter tief und obwohl selber ein Vulkankrater immer noch von anderen Vulkanen umgeben. Hach, was schön. Ich war 10 Tage in San Marcos und hab brav Spanisch gelernt. Am Wochenende kam dann Angela aus Antigua und wir haben zusammen in der Sonne gelegen, eine Sonnenaufgangsbootstour gemacht und einfach eine tolle Zeit gehabt.
Dann gings mal wieder nach Antigua – ja irgendwie führen alle Wege nach oder über Antigua, wo wir nochmal 2 Tage ausgiebig gefeiert haben, um dann in ein Mädelswochenende aufzubrechen.
Man stelle sich vor – eine New Yorkerin, eine Irin, eine Schweizerin und ich auf dem Weg nach Semuc Champey – einem unglaublichen Naturschauspiel, dazu später mehr. Was wir nicht wussten, war, dass dieser Trip offensichtlich als Belastungsprobe für unsere Nerven in Punkto Transport gedacht war:
1. Hinfahrt – erstmal eine Stunde zu spät los, diesmal, weil 3 andere dämliche Touris zu spät kamen. Flachpfeifen! Dauer – 10 Stunden, da nach Stunde 6 der Regen und Nebel einsetzte und man kaum noch die Hand vor Augen sehen konnte
2. Transport Hotel – Semuc Champey – Dauer 1 Stunde, 36 Personen auf der Ladefläche eines Pick Ups über Stock und Stein. 17 Touristen und der Rest Einheimische, ach so die Kinder hab ich nicht mitgezählt
3. Collectivo auf der Rückfahrt – 23 Personen in einem kleinen Van, davon etwa 5 auf meinem Schoß.
Und das alles ohne Prosecco also meine Definition von Mädeslwochenende inKöln ist anders!
Aber das wars wert! Was ein Abenteuer – Semuc Champey ist am Rio Cabon gelegen und besteht aus mehreren Höhlen sowie einer natürlichen Poolflusslandschaft. Der Tag beginnt damit, dass man eine etw 90 minütige Tour durch die Höhlen macht, allerdings mit Kerze in der Hand und durch Wasser! Also inklusive Schwimmen, Klettern, Springen usw. HAMMMER! Das alles im Stockdunklen und über einem die Fledermäuse.
Dann gehts zum Fluß, schwimmen und weils noch nicht genug war eine 2 Stunden Wanderung zu einem Aussichtspunkt auf die Pools, dann wieder runter vom Berg und ab zu den Pools. Was dann kam, kann ich mit Worten nicht wiedergeben, nach dem eher dreckigen Fledermauswasser in den Höhlen, kristallklares Wasser und wunderschöne natürliche Becken. Ich glaube es waren etwa 5 mit diversern Wasserfällen und man „schwimmt, springt, rutscht, taucht“ von einem zum anderen. Nee, wat schön, da haben sich die 25 Stunden Fahrt doch gelohnt.
Unser Hotel war auch wunderschön gelegen aber leider fanden wir den Besitzer doof und er uns 😉 Da sind wir am nächsten weiter bzw zurück und haben eine Nacht in einem netten kleinen Hostel verbracht bevor wir uns wieder mal auf den Weg nach Antigua gemacht haben.
Aber dann war wirklich mal Zeit aufzubrechen, schliesslich gehts Samstag ab in die Karibik. Also ab in den Bus nach Guatemala City, weiter nach San Salvador mit einer Übernachtung dort und jetzt im Moment auf der Durchreise in Honduras.
Fuiste tu ist übrigens der Titel des schmalzigen Sommerhits in Guatemala und ebenso das Lieblingslied eines unserer Busfahrer. Unser Hotelbesitzer hat uns dann das Video auf Youtube gezeigt und kaum zu glauben aber das ist ein Best Of meiner Zeit in Guatemala, alle Orte in dem Video hab ich gesehn und es ist wirklich so schön dort. Nur leider sehen nicht alle Männer so aus 😉
So Morgen gehts in die Karibik, kein Internet also eher schwierig mit Blogeinträgen.
Hier die passenden Fotos:
San Marcos
Semuc Champey
Antigua
Februar 10th, 2012 at 20:33
Das ist ja der Wahnsinn ! Was für ein Traum!, baue mir auch solche Pools und natürlich so einen kleinen Vulkan. Unsere Judith strahlt ja dauernd so zufrieden. Scheint ja zu genießen ?…
Februar 12th, 2012 at 21:20
Ich glaub, es war absolut die richtige Entscheidung für dich diese Reise zu machen, aber ganz und gar die falsche, mich nicht mitzunehmen… ICH BIN NEIDISCH 😉
Viel Spaß noch… :))
Februar 15th, 2012 at 12:53
Es macht wirklich Spaß Deine Berichte zu lesen, ein wirkliches Lesevergnügen:),
danke dass Du uns auf diese Weise teilhaben lässt.